Triggerwarnung: Vergewaltigung

Vergewaltigungen und ihre Geschichten

In Deutschland werden täglich über 20 Fälle von Vergewaltigung angezeigt, was laut Studien gerade mal 5% der tatsächlich auftretenden Fälle entspricht. Obwohl dies also ein großes Thema ist (für die Betroffenen, aber auch die Gesellschaft), wird es oft nicht angesprochen. Mal aus Scham, mal aus der Befürchtung das darüber sprechen eh nichts bewirkt, mal um das Problem klein zu Reden. Dabei erfährt Studien zufolge fast jede 7. Frau in Deutschland sexualisierte Gewalt. Und weltweit sieht es genau so schlimm aus.

Als Filmkreis haben wir drei Filme ausgwählt, die Vergewaltigungen und ihre Geschichten erzählen. Eine Doku, ein Spielfilm basierend auf wahren Gegebenheiten und eine fiktionale Geschichte, die bei erscheinen für einen Skandal gesorgt hat. Zwei davon wird es auf unserem Sofakino geben, einer läuft im Audimax.

Wir starten im Sofakino mit BeFreier und BeFreite, eine Doku über Frauen, die 1945 im von den Nazis befreiten Berlin von sowjetischen Soldaten vergewaltigt wurden. In Interviews kommen die Frauen, aber auch sowjetische und deutsche Soldaten zu Wort, die offen über ihre Taten sprechen.

In der wahren Geschichte The Last Duel kommt es zum letzten Duell im Mittelalter, nachdem ein Mann die Vergewaltigung seiner Frau rächen möchte. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht des Ehemannes, des Vergewaltigers und der betroffenen Frau. Besonders tragisch, im Gerichtsprozess zählt nicht die Frau als Opfer, sondern der Ehemann, dessen "Eigentum beschädigt wurde".

Den Abschluss macht Irreversibel. Bei der Premiere in Cannes verließen Zuschauer*innen den Saal bereits am Anfang bei einer Gewaltszene (die in der rückwärts erzählten Geschichte quasi das Ende erzählt), viele weitere bei der in drastischen Bildern gezeigten Vergewaltigung. Kein Film den man sich mehrfach ansehen möchte, der in seiner Explizitheit aber definitiv seine Berechtigung hat.