Emak-Bakia | Ballet mécanique | Rhythmus 21 | diagonal-symphonie

Dienstag, 29.10.1985 20:00  ! Köhlersaal
0:00 Emak-Bakia

Seminarbegleitheft WS 85/86:

"Emak Bakia" ist einer der ersten dadaistischen Filme. Teile des früheren Films "Le retour à la raison", abstrakte, dokumentarische und dadaistische Szenen bilden ein optisches Konglomerat. Bemerkenswert ist die Art und Weise, wie einige Szenen des eingearbeiteten früheren Films entstanden: Man Ray mußte ihn innnerhalb einer Nacht fertigstellen, und so streute er nach Art seiner früheren fotographischen Experimente, den Rayographien Salz, Pfefferkörner, Nadeln und Reißnägel auf Filmstreifen und Belichtete sie. Das Ergebnis war verblüffend: "Dann kam ein einzelner Reißnagel, der sich verzweifelt bemühte, die Leinwand zu verlassen." (Man Ray)

0:00 Ballet mécanique

Seminarbegleitheft WS 85/86:

"In diesem Film haben die Gewohnheiten des Auges einen tüchtigen Stoß bekommen. Meine Schauspieler waren ein Strohut, Schuhe, Flaschen,(...)Das ganze wurde gleich behandelt, mit derselben Kraft. Von dem Moment an, wo sich ein Strohhut in Bewegung setzt, wird er noch interessanter."
 
"Ich nahm an, daß der vernachlässigte, in seinem Bildwert nicht beachtete Gegenstand: das Sujet ersetzen müsse. Von diesem Gedanken bin ich ausgegangen und habe die gleichen Gegenstände, die ich auch in der Malerei benutze, auf den Film übertragen, ihnen Beweglichkeit und einen genau berechneten Rhythmus gegeben (...)" (Fernand Leger über "Ballet mecanique")

0:00 Rhythmus 21
0:00 diagonal-symphonie

Seminarbegleitheft WS 85/86:

In diesen beiden Filmen wird versucht, eine neue Filmsprache zu schaffen, ein Film-Alphabeth. Eggeling geht dabei von der Linie, Richter von der Fläche aus. Beide kamen von der Malerei und dem Versuch, einen "Generalbaß der Malerei" zu schaffen.

"Eggelings Filme sind Musik zum Sehen. (...) Mit Anzahl, Intensität, Position, temporaler Quantität, Proportion, Analogie und Kontrast der Formen schuf er auf der Fläche Leinwand Rhythmus und Bewegung." (Peter Weibl)