Manderlay

Donnerstag, 15.2.2007 20:00 Audimax
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„Schwarz und Weiß“ nimmt sich Lars von Trier als Thema vor, im zweiten Teil seiner provokativen Amerika-Trilogie.
Grace, die Heldin aus Dogville, hat das Dörfchen in den Rocky Mountains verlassen und gelangt in den Süden nach Alabama auf die Baumwollplantage Manderlay. Entsetzt über die dort noch immer herrschende Sklaverei, bedingt sie sich von ihrem Vater einige bewaffnete Männer aus und versucht, als einzige Weiße unter Schwarzen, mit Waffengewalt demokratische Verhältnisse durchzusetzen.
Wer Lars von Triers Filme kennt, weiß, wie das Experiment enden muss.
Ästhetisch knüpft von Trier nahtlos an die minimalistische Inszenierung von Dogville an, auch in Manderlay gibt es keine Häuser oder Wände sondern nur Zeichnungen auf dem Boden. Andere Kontinuitäten gibt es allerdings kaum – nicht einmal schauspielerisch: Die exzellent spielende und ebenso exzellent ins Licht gesetzte Bryce Dallas Howard schlüpft diesmal in die Rolle der Grace, nachdem Nicole Kidman zu keinem zweiten Film zu überreden gewesen war.

Lars von Trier bekräftigt mit seiner zynischen Parabel über Freiheit und Demokratie wieder einmal, dass er zu den interessantesten und eigenwilligsten Filmemachern der Gegenwart gezählt werden muss.

JA