A History of Violence | Tödliche Versprechen - Eastern Promises

Donnerstag, 21.6.2018 20:00 Audimax
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Der Film zeigt uns Tom (Viggo Mortensen) und sein Leben als Restaurantbesitzer und Familienvater irgendwo im nichts des mittleren Westens. Er zeigt uns ein zum Teil ödes, langweilige und dennoch glückliches Leben welches sich blitzartig ändert als zwei Fremde in Tom's Restaurant durchdrehen und Waffen ziehen, Tom gelingt es die beiden zu töten und somit fast alle seiner Gäste zu retten. Doch das wichtige an dieser Szene ist nicht was sie uns sagt sondern wie es uns der Regisseur David Cornenberg zeigt. Gezeigt wird sie uns mit einer knallharten grotesk überdrehte Gewalt, welche zugleich so schnell vorbei ist das wir als Zuschauer kaum Zeit haben sie richtig zu erfassen oder sie gar zu verarbeiten. Zumal wir uns die Fragen stellen, „Wie kann er so gut mit Pistolen umgehen?“, „Wie kann der eben noch so gemütliche ruhige Mann plötzlich so schnell und präzise reagieren?“, ........
Doch schon dreht sich die Geschichte weiter und Tom wird von den Medien zum Helden erhoben. Dem Heldentum begegnet er mit einer ablehnenden Schüchternheit die so gar nicht zu dem Kämpfer passt den wir vor kurzem noch gesehen haben, es ist viel mehr wieder der Tom vom Anfang des Films der in seinem Laden hinter der Theke steht und der Freund aller im Ort ist. Er ist ein Mensch wie ihn sich jeder von uns als Kumpel wünscht und genau in diesem Moment betritt ein Mann das Restaurant dem man sein Leben mit der Gewalt sofort an seinem mit Narben gezeichneten Gesicht ansieht. In einem fast beiläufig wirkenden Gespräch ziwschen Tom und dem Neuankömmling wird klar das der neue Tom für einen alten Bekannten hält und er lässt sich auch nicht von Tom eines anderen belehren. Die Spannung knistert und wir Zuschauer erwarten schon das sie sich so explosiv wie zu beginn des Filmes entlädt doch David Croneberg mag vieles sein doch vorhersehbar oder berechenbar sind seine Filme in der Regel nicht und somit gibt es dieses mal keinen Ausbruch der Gewalt. Wem sollen wir glauben? Dem absolut überzeugen wirkendem Tom oder dem Fremden der einem die Gänsehaut über den Rücken jagen lässt?
Dieser Zweifel ist es der einen fesselt und einen dazu bringt genauer auf alles zu achten um vielleicht in Kleinigkeiten Indizien zu finden die Tom's Geschichte stützen oder widerlegen. Was einem der Film jedoch dann primär Zeigt ist einen Spirale der Gewalt welche an stärke gewinnt je mehr gezeigt wird wie sich die Gewalt auf das normale Leben auswirkt.

„Wer Gewalt sät wird Gewalt ernten“


Zitate


„Der wichtigste Aspekt ist freilich Cronenbergs Spiel mit der Wahrnehmung der Zuschauer, das hier eine neue Facette gewinnt. Der Film verführt den Zuschauer durch die virtuose Inszenierung, Toms Verhalten zu billigen. Wer dies als bloßen Ästhetizismus abtun will, stößt damit an die Grenzen seiner eigenen Wahrnehmung.” Film-Dienst

„Cronenberg entlarvt in "A History of Violence" nicht nur den Mythos einer zivilisierten Welt, mit maliziöser Präzision führt er dem Zuschauer auch die eigene Lust an brutaler Action, splitternden Knochen und spritzenden Blutfontänen vor Augen.” spiegel.de

Rüdiger Suchsland vom Filmdienst spürte die "Distanz des Regisseurs zu seinem Stoff, die analytische Kühle, mit der er die Genre-Erwartungen erfüllt, und emotional doch unbeteiligt bleibt, leicht spöttisch und überlegen gegenüber der Naivität seiner Figuren und ihres kleinen Glücks".

"A History of Violence" seems deceptively straightforward, coming from a director with Cronenberg's quirky complexity. But think again.” Roger Ebert


Weitere Informationen (Achtung möglicherweise wir zu viel von der Geschichte erzählt)
www.ahistoryofviolence.de (Trailer, Inhalt, Bilder, ...)
www.tagesspiegel.de (Inhaltsangabe mit Kritik)
www.angelaufen.de (Sammlung von Pressestimmen)
www.welt.de (Inhaltsangabe mit Kritik)
Roger Eber (Inhaltsangabe mit Kritik)

MK
0:00 Tödliche Versprechen - Eastern Promises Trailer

Anna arbeitet als Hebamme in einem Londoner Krankenhaus, als dort eines Tages ein 14-jähriges Mädchen bei der Geburt ihres Kindes stirbt. Alles was man bei ihr findet, ist ein Tagebuch mit der Visitenkarte eines russischen Restaurants, das Anna auf der Suche nach der Herkunft des Mädchens besucht. Semjon, der Inhaber des Restaurants, behauptet, das Mädchen nicht zu kennen, bietet jedoch an, ihr russischsprachiges Tagebuch zu übersetzen. Dass Semjon einer der führenden Köpfe des russischen Gangstersyndikats „Diebe im Gesetz“ ist, ahnt Anna nicht. Semjons Sohn Kirill flüchtet sich in Exzesse, deren Folgen Nikolai, ein Fußsoldat des Clans, beseitigen muss. Für Anna wird es zunehmend gefährlicher.

MA