Kontroll

Donnerstag, 11.5.2006 20:00 Audimax
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Guten Tag, die Fahrscheine, bitte.

Dies ist der Alltag von Fahrscheinkontrolleuren, jeder kennt sie und manch einer hat bereits schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Aber sehen wir doch mal die Welt aus ihren Augen. Krass ausgedrückt kämpfen sie gegen die Schwarzfahrer, die immer wieder mit neuen abenteuerlichen Entschuldigungen aufkreuzen. Wer kann denn da schon immer freundlich bleiben?
Versetzen wir die ganze Situation einmal in die Budapester „Unterwelt“, die U-Bahn. Das Regiedebut von Nimród Antal zeigt, man kann schon fast sagen, das Aufeinanderprallen der dort wahrscheinlich noch viel mehr verhassten Kontrolleure auf die schwarzfahrende Masse. Hierbei darf aber nicht vergessen werden, dass beide Seiten gleichermaßen schräg, skuril aber auch gewalttätig sind. Zum einen die Hauptperson, Bulscú, eine eher ruhige Gestalt, aus der man nie wirklich schlau werden kann; ein weiterer Kontrolleur aus Bulscús Truppe, Muki, der in Tiefschlaf fällt, wenn er sich zu sehr aufregt; schwarzfahrende Zuhälter; schwarzfahrende rosa Teddies und randalierende Fußballfans.
Der Film beginnt nach dem „Disclaimer“ des Budapester U-Bahnchefs, dass dieser Film nichts mit der Realität zu tun habe, mit einer etwas (mehr) angetrunkenen Frau, die die Rolltreppe hinabwankt, unten angekommen bei einem ungeduldigen Blick in den Tunnel vor die einfahrende Bahn gestoßen wird. Diese mysteriösen „Personenschäden“ in entlegenen Ecken des Bahnsteiges erschweren noch zusätzlich den Alltag der Kontrolleure.

CW