2001: Odysee im Weltraum

Dienstag, 19.5.2015 20:01  ! Audimax
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Wenn die Tücken der Technik und die Begegnung mit dem radikal Fremden die Grundthemen der Science Fiction sind, ist Kubricks minimalistisches Meisterwerk nach wie vor der Film des Genres. Seine eigentlichen Protagonisten sind nicht menschliche Helden, sondern ein neurotischer Supercomputer und ein schwarzer Monolith – eine Maschine, die Gefühle entwickelt und eine absolut rätselhafte Kristallisation der Unendlichkeit. Der Film spaltet von Anfang an das Publikum. Er erhält den Oscar für die besten special effects, seine kühle Ästhetik entspringt aber weniger dem technischen Aufwand seiner Effekte als der Kompromisslosigkeit, mit der Kubrick auf jede traditionelle Form der Erzählung verzichtet. Kubrick selbst bezeichnet 2001 als Versuch, einer non-verbalen, rein visuellen Komposition. Er recherchiert akribisch, dreht Interviews über die Möglichkeit außerirdischen Lebens, tilgt aber jede Spur dieser Recherchen aus dem Film. Er entwirft Aliens, verzichtet schließlich aber ganz auf ihre Darstellung und schafft mit dem berühmten Monolithen eine der faszinierendsten Darstellungen des radikal Fremden in der Science Fiction.

MH