Jud Süß

Mittwoch, 13.10.2010 20:45  ! Programmkino Rex
0:00 Jud Süß

Der engagierte Jude Josef Süß Oppenheimer wird am Hofe des Herzogs von Württemberg zum Geheimen Finanzrat ernannt. Durch geschickte Transaktionen nimmt er den Herzog immer mehr für sich ein. Seine Agitation bringt das Herzogtum bis an den Rand eines Bürgerkrieges. Es gelingt ihm, den Herzog zu überzeugen, die Verfassung außer Kraft zu setzen und den Bann über die Juden, die Stuttgart nicht betreten dürfen, aufzuheben. Doch als Süß Oppenheimer ein Mädchen vergewaltigt und der Herzog stirbt, kommt für das Volk die Stunde der Rache.

Mit diesem Film schuf Veit Harlan einen der schlimmsten Propagandafilme der NS-Zeit. 1949 musste er sich unter anderem deswegen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht verantworten, wurde aber freigesprochen. Nachdem Lion Feuchtwanger, Autor der Romanvorlage, den Film gesehen hatte, schrieb er einen offenen Brief, in dem er den "wüst antisemitischen Hetzfilm" scharf verurteilte und mit den Darstellern wegen ihrer Mitwirkung hart ins Gericht ging. Allerdings ist von Ferdinand Marian (Süß Oppenheimer) bekannt, dass er von Goebbels erpresst wurde.

Die Filmvorführung wird von Mitarbeitern vom Institut für Kino und Filmkultur betreut. Im Anschluss laden wir zum Gespräch und einer Nachbesprechung ein.


Text: www.kinos-darmstadt.de

MK