Das verflixte 7. Jahr
beginnt für den Filmkreis und dazu noch das 13. Semester, und die Unkenrufe abergläubischer Zeitgenossen, die schon seit langem seinen Untergang prophezeien, werden nicht ausbleiben Aber weder kabbalistische Betrachtungen über die Zahl 13 noch Assoziationen zu dem Film von Billy Wilder, der so eindringlich wie ironisch die tiefenpsychologischen Gefahren des „verflixten” 7. Jahres schildert, lassen uns dem neuen Semester mit mehr Befürchtungen entgegensehen als sonst.
Wir präsentieren Ihnen mit diesem Heft das umfangreichste Programm in der Geschichte des Filmkreises. Mit drei voneinander unabhängigen Reihen dürfte es auch das vielseitigste und interessanteste sein. Hofmannsthal sagt in seinen Theaterbetrachtungen: „Der erkennbare Wert eines Theaters prägt sich aus in seinem Repertoire. Hat der Spielplan ein bestimmtes Gepräge, ist er in seinem Aufbau absichtsvoll, in bestimmten, erkennbaren Bahnen laufend, das Höhere ständig suchend, dabei dem Ortsgeist gemäß, zugleich aber weit ausgreifend, im Neuen wählerisch, im Alten neu belebend, so ist an einer solchen Bühne etwas erreicht. Ein Repertoire aufzubauen, ist Sache eines langen Zeitraumes. Wer in diesen Dingen von heute auf morgen zu wirken glaubt, ist ahnungslos, oder er betrügt sich selber.
In diesen Dingen ist Geduld, ein fester Vorsatz und die Dauer der Zeit über allem.”
Geduld und ein fester Vorsatz sind auch die Voraussetzungen für unsere Arbeit, und unser neues Programm soll zeigen, daß diese Betrachtung nicht nur für das Theater gültig ist.